Einstiegs
drogen
HiFi bedeutet Lebensqualität. Schade, dass sich viele Musik-
liebhaber mit einem Supermarkt-Brüllwürfel zufriedengeben.
Dabei gibt's doch verführerische CD-Spieler und
Verstärker schon so günstig. DieTest-Sets
von Cambridge, Marantz, NAD und
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Yamaha bieten mehr als nur den
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kleinen Klangrausch zwischendurch
M
it der Baureihe 350 geht es beim
britischen Audio-Spezialisten
Cambridge los in Sachen Full-
size-Komponenten. Hinsichtlich der Ver-
arbeitung oder der Qualität der Bauteile
wie Kondensatoren, wo man an klangre-
levanten Stellen auf hochwertige Folien-
typen trifft, kann man selbst bei den klei-
nen Cambridge-Geräten nicht meckern.
Auch die gebürstete, massive Alumini-
um-Frontplatte und der stabile Gehäuse-
aufbau sind für diese Klasse vom Feins-
ten. Ähnliches gilt für das hochwertige
„Black Box“-ALPS-Lautstärke-Poti, des-
sen guten Kanalgleichlauf das Messlabor
bestätigen konnte. Der recht kräftige
Ringkerntrafo sorgt für stabile Verhält-
nisse beim Energiehaushalt.
Aber wir können nicht bei dem einen
Verstärker gutheißen, wo wir bei ande-
ren ob gewisser Bauteile zumindest die
Augenbraue heben. Auch wenn es im Fall
Cambridge 350A stimmig, besser ins Ge-
samtkonzept eingebunden und damit al-
les andere als schlecht gemacht ist. Ge-
meint ist hier der Einsatz preiswerter und
praktischer IC-Endstufen, die einen kom-
pletten Leistungsverstärker in
einem Chip unterbringen statt
ihn aufwändiger mit diskreten
Bauteilen zu realisieren.
Dass auch Cambridge selbst
die diskrete Bauweise qualita-
tiv vorzieht, zeigen die größe-
ren Modelle, deshalb braucht
man darüber nicht zu streiten.
Es ist auch kein Argument,
wenn ein paar HighEnd-An-
bieter ebenfalls auf diese Bausteine setzen
und dennoch gesalzene Preise für ihre Er-
zeugnisse verlangen. Namentlich kom-
men im 350A - kanalgetrennt - zwei
I.M3886-Bausteine (38 Watt Dauerleis-
tung an 8 Ohm bei 28 und 50 Watt bei
35 Volt Spannungsversorgung) zum Ein-
satz, die immerhin zu den besten ihrer
Art gehören und intern gegen Übertem-
peratur und Kurzschluss ge-
schützt sind. Haken wir es,
zumal wir uns hier tatsäch-
lich in der audiophilen Ein-
steigerklasse bewegen, als
pragmatischen Ansatz ab,
denn schließlich stimmt ja
das Endergebnis aufgrund
akribischer Abstimmung ab-
solut. Sämtliche signalfüh-
renden Bauteile sind kabel-
los direkt verlötet, die Platinen erschei-
nen insgesamt sorgfältig für kurze Sig-
STICHWORT
ALPS
Japanischer Herstel-
ler und Bauteilliefe-
rant der Unterhal-
tungselektronik-ln-
dustrie, früher Eigen-
tümer von Luxman und
selbst Hersteller, et-
wa von Alpine-Cas-
settendecks.
18 STEREO 3/2012